Wie stellen sich Studenten die Kulturzukunft vor?
FRANKFURT AM MAIN, 26. September 2007.
Am 25. September wurde der vom Frankfurter Kultur Komitee e.V. gestiftete Preis über 20.000 Euro für das beste Kulturkonzept für die Region FrankfurtRheinMain an die Studenten der Goethe-Universität Frankfurt verliehen. Darüber hinaus übergab der Staatssekretär Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz einen Sonderpreis des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Kunst über 3.500 Euro für die beste Präsentation der Ergebnisse an die Städelschule vergeben.
Am 18. September haben Studenten von sechs Hochschulen (Akademie für Marketing-Kommunikation, Frankfurt; Fachhochschule Mainz; Hochschule Darmstadt; Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main; Goethe-Universität, Frankfurt am Main; Städelschule, Frankfurt am Main) der Jury unter Leitung von Prof. Dr. Hilmar Hoffmann ihre Kulturkonzepte vorgestellt.
Die Wahl war nicht leicht, zumal die Juroren (Dr. Wilhelm Bender, Fraport AG; Udo Kittelmann, Museum für Moderne Kunst; Michael Neff, Galerie Michael Neff; E. R. Nele, Künstlerin; Prof. Dr. Klaus Ring, Stiftung Polytechnische Gesellschaft; Dr. Joachim Unseld, Frankfurter Verlagsanstalt GmbH) die kreativen Ideen insgesamt sehr interessant fanden. Die Entscheidung fiel zugunsten der Goethe-Universität und des Konzeptes der Studenten Martin Anker, Sandra Domagalla, Sidar Demirdögen, Hadija Haruna, Felicia Herrschaft, Florian Kortschik, Jennifer Munz und Katia Rathsfeld. Sie hatten die Idee der „Kulturbiennale Rhein-Main“ entwickelt. Die Hochschullehrer Prof. Dr. Ursula Apitzsch und Prof. Dr. Hans-Heino Ewers hatten sie dabei unterstützt. „Das Konzept der Goethe-Universität halten wir für geeignet, für die Metropolenregion ein eigentypisches Profil als Kulturregion zu entwickeln“, erklärte Prof. Dr. Hilmar Hoffmann, der Vorsitzende der Jury.
Die Jury war sich einig, dass eigentlich alle sechs Projekte als erfreuliche Bilanz studentischer Fantasie gewürdigt werden sollten. Aus diesem Grunde schlug die Jury vor, noch zwei Bewerber mit einer lobenden Erwähnung auszuzeichnen, die ziemlich dicht hinter dem Preisträger gute Chancen hatten: die Fachhochschule Mainz und die Akademie für Marketing Kommunikation Frankfurt am Main.
Neben dem Hauptpreis überreicht Staatsminister Udo Corts den mit 3.500 Euro dotierten Preis des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Kunst für die beste Präsentation an die Architekturklasse der Städelschule. Die Entscheidung hierfür wurde von Herrn Ernst Wegener, Stv. Abteilungsleiter Kultur und Kunst, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, im Einvernehmen mit der Jury getroffen.
Prof. Dr. Manfred Pohl, Vorsitzender des Vorstands des Frankfurter Kultur Komitee e.V., ist hochzufrieden mit den Ergebnissen des Wettbewerbs. Er ist überzeugt, dass die Ausstellung, die er heute im Atelierfrankfurt eröffnen wird, ein wichtiger Ideenbeitrag für die Kultur der Rhein-Main-Region ist. „Wir freuen uns über die Begeisterung und das Engagement, mit dem die Studenten und auch die Professoren in dieses Projekt eingestiegen sind. Alle Resultate der sechs Hochschulen haben gezeigt, wie wichtig es ist, gerade die jungen Menschen, eben die Gestalter und Entscheider von morgen, zur Kultur der Zukunft im Rhein-Main-Gebiet zu befragen.“
Ein Team aus Vorstand und Beirat wird die Ergebnisse der sechs Studentenarbeiten zu einem politisch tragfähigen Kulturkonzept zusammenfassen und dieses dann der Landesregierung und den Kommunen zur Verfügung stellen. „Es hat sich in den letzten zwei Jahren zwar einiges in der Kulturregion bewegt, aber wir sehen kein kulturelles Zukunftskonzept, das als Begleitung für den Wirtschaftsaufstieg nachhaltig verwendbar ist“, erklärt Manfred Pohl und setzt große Hoffnung in das von dem Team erarbeitete Zukunftskonzept.
Der Studentenwettbewerb „Quo vadis Kultur Rhein-Main“ wurde Anfang 2006 vom Frankfurt Kultur Komitee e.V. ins Leben gerufen mit dem Ziel, dass Studenten aus der Rhein-Main-Region gemeinsam Visionen und Konzepte für die zukünftige Ausgestaltung der Kultur im Rhein-Main-Gebiet entwickeln. Das Projekt teilte sich in zwei Phasen: In der ersten Phase entwickelten die Studenten ihre spezifische Sicht auf die regionale Kultur. In der zweiten sechsmonatigen Phase erarbeiteten die Gruppen ihre jeweiligen Ideen und Pläne für eine kulturelle Entwicklung und Zukunft der Region. Das Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro geht zur Hälfte an die Studenten der Gewinnergruppe, die andere Hälfte erhält der Projektgruppenleiter als Vertreter der Hochschule. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmer für ihre Aufwendungen während des Wettbewerbs einen Kostenbeitrag von 5.000 Euro.